Orientierung

Den eigenständigen Bildungsauftrag der Kita für die Kinder verstehen wir als Aufforderung zur aktiven Begleitung der prozesshaften Bildung und Entwicklung der Kinder. Diese sind selbst die Akteure, sollen, wollen und dürfen ihre eigene Bildungsgeschichte schreiben, die in wacher Wahrnehmung, aktiver Auseinandersetzung und in immer wieder durch die Fachkräfte eröffneten Bildungsgelegenheiten sich entwickelt.

Ein ganzheitlicher Entwicklungsansatz umfasst dabei die Aufmerksamkeit für ein breites Spektrum der Bildungsmöglichkeiten, grundgelegt in den „Bildungsgrundsätzen“ des Landes NRW als inhaltlicher Konkretisierung der gesetzlichen Anforderungen nach dem Kinderbildungsgesetz.

Um den ganzen Menschen in der Entwicklung zu begleiten, werden die Selbstkompetenzen der Kinder, ihre Sozialkompetenzen und ihre Sachkompetenzen im Alltag altersgerecht wertgeschätzt, begleitet, gefördert und unterstützt.

Dabei gelten durchgängig die Prinzipien einer inklusiven und partizipativen Ausrichtung der Arbeit: Alle Kinder, unabhängig von den jeweiligen individuellen Rahmenbedingen, werden so in den Blick genommen, dass ihnen Entwicklung ihrer Persönlichkeit in der Kita möglich wird. Altersgerecht sind sie an allen Entscheidungen beteiligt, die sie betreffen. Eine einseitige Auswahl oder Fremdbestimmung verträgt weder mit dem gesetzlichen Auftrag noch mit der christlichen Grundprägung der Einrichtung, die in jedem Kind ein gleich würdiges, von Gott und den Menschen bejahtes Individuum sieht.

Somit spielen die Rechte der Kinder in der Kita eine vorrangige Rolle. Ihr Recht auf ein Leben in Sicherheit und mit der Chance auf eine zukunftsoffene Entwicklung ist im Alltag umzusetzen, sie selbst können und sollen stark genug werden, um für sich selbst Sorge tragen zu können – Resilienz als innere Stärke unter manchmal auch schwierigen Rahmenbedingungen wächst im aktiven und bestärkenden Miteinander von Kindern und Erwachsenen.

Geprägt wird der Alltag in der Kita auch durch die Verwurzelung der Einrichtung und der Kolleginnen in den Grundüberzeugungen der christlichen Glaubenstradition. Das Glaubensleben der Kirchengemeinde, ihre darin begründeten Engagements für das Leben in Dülmen, die Überzeugungen der individuellen Glaubenswege der Einzelnen – sie dürfen und sollen sichtbar sein, ohne die Kinder und Familien zu vereinnahmen. Die Kita als Lebensort des Glaubens macht diesen sichtbar – aber als Einladung, als Orientierungsmöglichkeit, nicht als vereinnahmende Zugangsbegrenzung.